
Die englische Geschichte ist reich an Wendungen und Dramen, geprägt von Machtkämpfen, religiösen Konflikten und dem ständigen Tanz zwischen Krone und Volk. Eines der bedeutendsten Ereignisse in dieser Saga ist die Glorious Revolution von 1688, eine friedliche Revolution, die den Grundstein für die konstitutionelle Monarchie in Großbritannien legte. Im Zentrum dieses Umbruchs stand Maria II., Tochter des verhassten katholischen Königs Jakob II., derenAccession zum englischen Thron zusammen mit ihrem Ehemann Wilhelm III. von Oranien ein neues Kapitel in der Geschichte Englands eröffnete.
Die Vorgeschichte: Ein König auf dem Abwege?
Jakob II., der 1685 den englischen Thron bestieg, war ein glühender Katholik in einem überwiegend protestantischen Land. Seine Politik, die durch eine deutliche Bevorzugung von Katholiken geprägt war, stieß bei der Mehrzahl der Engländer auf scharfen Widerstand. Jakob II. versuchte auch, die Macht des Parlaments zu beschränken und seine absolutistischen Ansprüche durchzusetzen. Diese Entwicklung löste
große Besorgnis in England aus, insbesondere unter den Tories und Whigs, den beiden führenden politischen Kräften des Landes.
Die Einladung an Wilhelm von Oranien: Ein gewagter Schachzug
Die Unzufriedenheit mit Jakob II. nahm zu, und die Opposition begann heimlich, Kontakt mit Wilhelm III. von Oranien aufzunehmen, dem Schwiegersohn Jakobs II. Wilhelm, der als fähiger militärischer Führer und glühender Protestant galt, schien die ideale Person zu sein, um den Thron zu übernehmen und die absolutistischen Bestrebungen Jakob II.
zu stoppen. Die Opposition lud Wilhelm ein, mit einer Armee in England einzumarschieren, um “die Freiheit zu retten.”
Wilhelm III. akzeptierte diese Einladung, landete im November 1688 mit einem Heer in Torbay und marschierte zügig auf London zu. Jakob II., der von vielen seiner Anhänger desertiert wurde, sah sich vor einer unüberwindbaren Macht.
Die Glorious Revolution: Ein friedlicher Übergang?
Jakob II. floh nach Frankreich und verlor somit den englischen Thron. Wilhelm III. und Maria II. wurden als gemeinsame Monarchen anerkannt und legten den Grundstein für die konstitutionelle Monarchie in England.
Die “Glorious Revolution” war im Vergleich zu anderen Revolutionen bemerkenswert friedlich. Es gab zwar einige Scharmützel zwischen den Truppen Wilhelms und den Anhängern Jakobs, aber es kam zu keinen größeren Schlachten. Die Revolution wurde als “glorious” bezeichnet, weil sie ohne große Blutvergießen zur Absetzung eines despotischen Herrschers führte und
die Macht des Parlaments festigte.
Die Folgen der Glorious Revolution:
Die Glorious Revolution hatte weitreichende Folgen für die englische Geschichte:
- Einleitung der konstitutionellen Monarchie: Der König wurde nicht mehr als absoluter Herrscher betrachtet, sondern musste sich den Gesetzen des Parlaments unterwerfen. Dies legte den Grundstein für das parlamentarische System in Großbritannien.
- Gewährleistung religiöser Toleranz: Die Glorious Revolution führte zur
Aufhebung der penal laws gegen Katholiken und Protestanten. Dies war ein wichtiger Schritt hin zu einem toleranteren England.
- Ein Vorbild für andere Nationen: Die Glorious Revolution diente als Vorbild für andere Revolutionen in Europa, wie die Französische Revolution von 1789.
Die Rolle Marias II. in der Glorious Revolution:
Maria II. spielte eine wichtige Rolle in der Glorious Revolution. Als Tochter Jakobs II., genoss sie die Unterstützung eines Teils der Bevölkerung. Sie war außerdem ein Symbol für Einheit und Versöhnung, da sie zusammen mit ihrem Ehemann Wilhelm III. als gemeinsame Monarchen herrschte.
Die “Glorious Revolution” ist ein Schlüsselereignis in der Geschichte Englands. Sie leitete den Übergang von einer absoluten zu einer konstitutionellen Monarchie ein und schuf die Grundlage für das parlamentarische System in Großbritannien, welches bis heute Bestand hat. Das Leben Marias II., während dieser bedeutenden Epoche, lässt
sich als spannender Roman lesen – voller politischer Intrigen, religiöser Konflikte und dem Kampf um Macht und Freiheit.